Betriebliche Altersvorsorge (bAV)

Das Investitionskapital verdoppeln durch Zuschüsse

Viele Menschen verlassen sich bei ihrer Altersvorsorge ausschließlich auf die gesetzliche Rente. Doch die wird für viele im Ruhestand nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Eine clevere Lösung bietet die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Sie ist eine der effektivsten Möglichkeiten, gemeinsam mit Deinem Arbeitgeber für das Alter vorzusorgen und dabei Steuern und Sozialabgaben zu sparen.

Was ist die betriebliche Altersvorsorge?

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine vom Staat geförderte Möglichkeit, zusätzlich über den Arbeitgeber für das Alter vorzusorgen. Ein Teil Deines Bruttogehalts wird direkt in eine Rentenversicherung investiert. Das hat gleich mehrere Vorteile: Du zahlst weniger Steuern und Sozialabgaben. Außerdem ist Dein Arbeitgeber per Gesetz verpflichtet sich mit einem Zuschuss von mindestens 15% zu beteiligen. Je nach Branche und Arbeitgeber teilweise noch deutlich mehr. Und im Ruhestand erhältst Du daraus eine monatliche Zusatzrente.

Das Prinzip ist einfach: Du wandelst einen Teil Deines Bruttogehalts in eine betriebliche Altersvorsorge um (Entgeldumwandlung). Dein Arbeitgeber leitet diesen Betrag an eine Versicherung, Kasse oder einen Fonds weiter, wo das Geld für Dich angelegt wird. So baust Du Schritt für Schritt Kapital auf, das Dir im Alter als lebenslange Rente oder einmalige Summe ausgezahlt wird.

Wie funktioniert die Entgeltumwandlung?

Das Herzstück der bAV ist die sogenannte Entgeltumwandlung. Jeder Arbeitnehmer hat sogar einen Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung. Dabei wird ein Teil Deines Bruttolohns in Beiträge zur Altersvorsorge umgewandelt. Also bevor Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden. Dadurch sinkt Dein zu versteuerndes Einkommen, was Dir sofort einen finanziellen Vorteil bringt.

Beispiel:
Du verdienst 3.000 € brutto und zahlst 200 € monatlich in die bAV ein. Dadurch verringert sich Dein Bruttogehalt auf 2.800€. Und auf das geringere Bruttogehalt zahlst Du weniger Steuern und Sozialabgaben. Dein Nettogehalt verringert sich also auch, allerdings nur um um etwa 100–120 €, je nach Steuerklasse. Du investierst also 200€, erhältst dafür mindestens 15% Zuschuss vom Arbeitgeber und merkst von den 230€ Investition lediglich nur 100-120€ im Netto. Du sparst also direkt ordentlich Geld und profitierst doppelt: weniger Abgaben heute, mehr Rente morgen.

Arbeitgeberzuschuss – das Extra vom Chef

Seit 2019 ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Arbeitgeber sich mit einen Zuschuss von mindestens 15 % des umgewandelten Betrags beteiligen müssen, wenn sie durch die bAV Sozialversicherungsbeiträge sparen. Viele Arbeitgeber zahlen sogar freiwillig mehr, weil sie wissen, wie wertvoll die bAV für ihre Mitarbeiter ist. Zusätzlich ist in einem Branchenverzeichnis geregelt wie hoch der Mindestzuschuss für welche Arbeitgeber, Branchen und Bundesländer ist.

Ein Beispiel:
Du wandelst 200 € Deines Gehalts um, Dein Arbeitgeber legt 15 % dazu. Das heißt, es fließen monatlich 230 € in Deine Altersvorsorge, ohne dass Du dafür mehr investieren musst.

Welche Formen der betr. Altersvorsorge gibt es?

Die bAV kann auf unterschiedliche Weise organisiert werden. In der Praxis sind fünf sogenannte Durchführungswege möglich:

  1. Direktversicherung – der Klassiker: Dein Arbeitgeber schließt eine Lebens- oder Rentenversicherung für Dich ab.
  2. Pensionskasse – ähnlich wie eine Direktversicherung, aber oft von mehreren Unternehmen gemeinsam getragen.
  3. Pensionsfonds – hier wird das Geld in Fonds investiert, wodurch höhere Renditen möglich sind, aber oft auch von mehreren Unternehmen gemeinsam getragen.
  4. Unterstützungskasse – vor allem für höhere Einkommen interessant, da es keine Beitragsbegrenzung gibt.
  5. Direktzusage (Pensionszusage) – der Arbeitgeber verspricht Dir eine spätere Rente direkt aus dem Betriebsvermögen. Die Rentenverpflichtung bleibt dabei beim Arbeitgeber.

Für Angestellte ist die Direktversicherung heute die mit Abstand häufigste Variante, weil sie einfach, sicher und steuerlich attraktiv ist. Genauso auch für deinen Arbeitgeber, weil damit das Arbeitgeberrisiko ausgelagert wird und Du eine sichere Zusage für Deine Rente erhältst.

Die steuerlichen Vorteile der bAV

Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge sind bis zu einer bestimmten Grenze steuer- und sozialversicherungsfrei. 2025 kannst Du bis zu 4% der Beitragsbemessungsgrenze steuer- und sozialabgabenfrei (322€ monatlich) und zu 8 % der Beitragsbemessungsgrenze steuerfrei (644€ monatlich) in Deine bAV investieren.

Das bedeutet:

  • Du sparst Einkommensteuer und Sozialversicherungsbeiträge.
  • Dein Arbeitgeber spart ebenfalls Abgaben und kann diesen Vorteil als Zuschuss an Dich weitergeben.

Im Alter wird die Rente aus der bAV nachgelagert besteuert. Das heißt, Du zahlst erst dann Steuern und Sozialabgaben, wenn Du sie beziehst. Da Dein Einkommen im Ruhestand in der Regel niedriger ist, fällt auch die Steuerbelastung geringer aus. Zusätzlich fallen die Sozialabgaben für die Rente und die Arbeitslosigkeit weg, wodurch sich Deine allgemeinen Abgaben deutlich verringern.

Für wen lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?

Grundsätzlich profitiert fast jeder Arbeitnehmer von der bAV. Insbesondere:

  • Angestellte, die langfristig im Unternehmen bleiben wollen
  • Berufseinsteiger, die früh mit kleinen Beträgen starten möchten
  • Gutverdiener, die steuerlich entlastet werden wollen
  • Familien, die eine zusätzliche Altersrente aufbauen möchten
  • Mitarbeiter, deren Arbeitgeber freiwillig mehr als 15 % Zuschuss zahlt

Auch wer bereits privat vorsorgt, kann die bAV als zusätzlichen Rentenbaustein nutzen, um Lücken in der Altersvorsorge effektiv zu schließen.

Was passiert, wenn Du den Arbeitgeber wechselst?

Ein großer Vorteil: In den allermeisten Fällen kannst Du deine bAV beim Arbeitgeberwechsel einfach mitnehmen oder privat weiterführen. Ob eine Übertragung möglich ist, hängt vom jeweiligen Arbeitgeber, Anbieter und Vertrag ab. Alternativ kannst Du Deine bisherige bAV beitragsfrei ruhen lassen. Dein bisher angespartes Kapital bleibt Dir in jedem Fall erhalten und wird weiter am Kapitalmarkt beteiligt.

Welche Nachteile gibt es?

Wie jede Form der Altersvorsorge hat auch die bAV Punkte, die Du kennen solltest.

  • Auch wenn Du einen Rechtsanspruch auf eine bAV hast, gibt es viele Anbieter und Verträge die hohe Kosten enthalten oder kaum Renditechancen bieten.
  • Dein Arbeitgeber muss deinem Vertragswunsch zustimmen. Einige Unternehmen haben Rahmenverträge geschlossen, wodurch Dir Dein Arbeitgeber vorschreiben kann, welchen Tarif von welchem Anbieter Du nehmen musst. Egal, ob es ein guter oder schlechter Tarif ist.
  • Das Geld steht erst im Rentenalter zur Verfügung. Eine vorzeitige Auszahlung ist nicht so einfach ohne Weiteres möglich.
  • Im Alter musst Du auf die Rente Steuern zahlen, außerdem fallen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an.

Trotzdem: Für die meisten ist die bAV eine der attraktivsten Vorsorgemöglichkeiten, weil sie durch die erheblichen Steuer- und Sozialabgabenersparnisse und den Arbeitgeberzuschuss effektiv gefördert wird.

Warum sich Beratung lohnt

Die bAV bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten und genau darin liegt ihre Stärke, aber auch ihre Komplexität. Die Unterschiede zwischen Versicherern, Tarifen und Durchführungswegen sind groß. Wir helfen Dir, den passenden Tarif und Durchführungsweg zu finden. Außerdem handeln wir den bestmöglichen Arbeitgeberzuschuss aus und erklären Dir die steuerlichen Details genauso wie sich die bAV optimal mit Deiner privaten Vorsorge kombinieren lässt.

So nutzt Du alle Vorteile: Du sparst heute Steuern und Sozialabgaben, Dein Arbeitgeber beteiligt sich an Deiner Vorsorge und im Alter bekommst Du eine verlässliche Zusatzrente.

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