Pflegeversicherung

Damit Du und Deine Familie im Pflegefall finanziell abgesichert seid

Pflegebedürftigkeit trifft viele Menschen völlig unerwartet – nach einem Unfall, durch Krankheit oder im Alter. Was viele unterschätzen: Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt längst nicht alle Kosten ab. Pflege ist teuer – ob zu Hause oder im Pflegeheim – und kann schnell zur finanziellen Belastung für die ganze Familie werden. Eine private Pflegeversicherung sorgt dafür, dass Du im Ernstfall abgesichert bist und Deine Angehörigen entlastet werden.

Warum eine Pflegeversicherung so wichtig ist

Die gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine Teilabsicherung – sie übernimmt also nur einen Teil der tatsächlichen Kosten. Je nach Pflegestufe und Pflegeform bleiben monatlich schnell mehrere tausend Euro Eigenanteil übrig.

Beispiel:

Ein Platz im Pflegeheim kostet im Durchschnitt rund 3.500 bis 4.000 € im Monat. Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt – je nach Pflegegrad – nur etwa 770 bis 2.005 €. Den Rest musst Du selbst tragen.

Ohne private Vorsorge kann das schnell bedeuten, dass Ersparnisse aufgebraucht oder sogar Immobilien verkauft werden müssen. In vielen Fällen müssen auch Kinder finanziell einspringen. Eine private Pflegeversicherung schützt Dich und Deine Familie vor genau dieser Situation.

Was ist eine Pflegeversicherung?

Eine Pflegeversicherung – meist als private Pflegezusatzversicherung bezeichnet – ergänzt die gesetzliche Pflegeversicherung. Sie zahlt im Pflegefall eine monatliche Rente, ein Tagegeld oder übernimmt bestimmte Kosten, je nach gewähltem Tarif.

Es gibt drei Hauptarten von Pflegezusatzversicherungen:

1. Pflegetagegeldversicherung

Du erhältst für jeden Tag der Pflegebedürftigkeit einen festen Betrag, unabhängig von den tatsächlichen Kosten.

  • Leistung in allen Pflegegraden
  • frei verfügbar – Du entscheidest, wofür das Geld genutzt wird
  • ideal, um Angehörige oder ambulante Pflege zu unterstützen

2. Pflegekostenversicherung

Die Versicherung übernimmt einen bestimmten Prozentsatz der tatsächlich entstehenden Pflegekosten, die nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung abgedeckt sind.

  • Leistung direkt an den Pflegedienst oder das Heim
  • sinnvoll für alle, die eine direkte Kostendeckung wünschen

3. Pflegerentenversicherung

Du zahlst Beiträge ein und erhältst im Pflegefall eine lebenslange monatliche Rente.

  • Kombination aus Absicherung und Kapitalaufbau
  • Beitrag bleibt konstant
  • oft höhere Leistungen im hohen Alter

Welche Variante für Dich am besten geeignet ist, hängt von Deinem Einkommen, Deinen Wünschen und Deinem individuellen Risiko ab.

Wie funktioniert die private Pflegeversicherung?

Du zahlst regelmäßig einen Beitrag, und im Pflegefall bekommst Du eine vertraglich vereinbarte Leistung – unabhängig davon, ob Du zu Hause gepflegt wirst oder im Heim bist.

Wichtig ist: Der Versicherer prüft bei Antragstellung Deinen Gesundheitszustand. Je jünger und gesünder Du bist, desto günstiger sind die Beiträge.

Je nach Tarif kannst Du die Leistungshöhe individuell festlegen, z. B.:

  • 1.000 € monatlich bei Pflegegrad 2
  • 2.000 € monatlich bei Pflegegrad 4 oder 5

Damit stellst Du sicher, dass Deine Pflegekosten – ganz oder teilweise – abgesichert sind.

Wann zahlt die Pflegeversicherung?

Leistungen werden gezahlt, wenn eine Pflegebedürftigkeit nach § 14 SGB XI festgestellt wird. Grundlage ist der Pflegegrad, der vom Medizinischen Dienst (MD) oder einer Pflegekasse ermittelt wird.

Es gibt fünf Pflegegrade, die den Grad der Selbstständigkeit bestimmen:

  1. Geringe Beeinträchtigung
  2. Erhebliche Beeinträchtigung
  3. Schwere Beeinträchtigung
  4. Schwerste Beeinträchtigung
  5. Schwerste Beeinträchtigung mit besonderen Anforderungen

Je höher der Pflegegrad, desto höher die Auszahlung aus der privaten Pflegeversicherung.

Wie hoch ist der Eigenanteil im Pflegefall?

Selbst mit gesetzlicher Pflegeversicherung bleibt meist ein erheblicher Eigenanteil. Durchschnittliche Kosten im Pflegeheim (Stand 2025):

  • Pflegekosten: ca. 2.400 €
  • Unterkunft und Verpflegung: ca. 1.000 €
  • Investitionskosten: ca. 400 €

Selbst nach Abzug der Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung bleibt in der Regel ein Eigenanteil von 1.800 bis 2.500 € pro Monat. Eine private Pflegeversicherung deckt genau diese Lücke ab.

Welche Vorteile bietet eine private Pflegeversicherung?

  • Finanzielle Sicherheit: Du schützt Dein Vermögen und entlastest Deine Familie.
  • Wahlfreiheit: Du entscheidest selbst, wie und wo Du gepflegt wirst – zu Hause, ambulant oder stationär.
  • Flexibilität: Freie Verwendung der Leistungen, z. B. für private Pflegekräfte oder Angehörige.
  • Weltweiter Schutz: Viele Tarife leisten auch im Ausland.
  • Lebenslange Absicherung: Einmal abgeschlossen, gilt der Schutz dauerhaft.
  • Staatliche Förderung möglich: Bei der sogenannten Pflege-Bahr-Versicherung erhältst Du sogar einen monatlichen Zuschuss vom Staat (5 €), wenn Du mindestens 10 € Eigenbeitrag zahlst.

Was kostet eine Pflegeversicherung?

Die Beiträge hängen von Alter, Gesundheitszustand und gewünschter Leistung ab.

Beispiele:

  • 30-Jährige: ab 20–30 € monatlich
  • 40-Jährige: ab 30–50 € monatlich
  • 50-Jährige: ab 50–80 € monatlich

Je früher Du startest, desto günstiger sind die Konditionen – und desto besser bist Du im Ernstfall abgesichert.

Für wen ist eine Pflegeversicherung sinnvoll?

Grundsätzlich für jeden, denn niemand ist vor Pflegebedürftigkeit sicher. Besonders wichtig ist sie für:

  • Selbstständige, die kein großes Sozialnetz haben
  • Familien, die ihre Angehörigen finanziell schützen wollen
  • Menschen mit Eigenheim, die ihr Vermögen sichern möchten
  • Jüngere Personen, die von günstigen Beiträgen profitieren möchten

Pflege kann jeden treffen – unabhängig vom Alter. Schon heute sind über 4,9 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, Tendenz stark steigend.

Warum sich Beratung lohnt

Die Auswahl an Pflegeversicherungen ist groß, und die Unterschiede zwischen den Tarifen sind oft erheblich. Eine unabhängige Beratung hilft Dir dabei,

  • die richtige Versicherungsform zu wählen,
  • die optimale Leistungshöhe festzulegen,
  • steuerliche Vorteile und staatliche Förderungen zu nutzen,
  • und langfristig die Beiträge stabil zu halten.

So stellst Du sicher, dass Du im Pflegefall optimal abgesichert bist – ohne Deine Familie finanziell zu belasten.