Unfallversicherung

Ein Unfall kann Dein Leben von einem Moment auf den anderen verändern. Ob beim Sport, im Haushalt oder im Straßenverkehr – niemand ist vor einem plötzlichen Unglück geschützt. Jedes Jahr erleiden Millionen Menschen in Deutschland einen Unfall, viele davon mit bleibenden gesundheitlichen Folgen. Die gesetzliche Unfallversicherung greift allerdings nur, wenn sich der Unfall am Arbeitsplatz oder auf dem Arbeitsweg ereignet. Freizeitunfälle – also die Mehrheit aller Unfälle – sind nicht abgesichert. Genau hier setzt die private Unfallversicherung an. Sie schützt Dich und Deine Familie vor den finanziellen Folgen, wenn ein Unfall zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führt.

Was eine Unfallversicherung leistet

Die private Unfallversicherung zahlt, wenn durch einen Unfall eine dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigung entsteht – also eine sogenannte Invalidität. Die Leistung kann in verschiedenen Formen erfolgen:

  • Einmalzahlung (Invaliditätssumme): Du erhältst eine einmalige Geldsumme, deren Höhe vom Grad der Beeinträchtigung abhängt.
  • Unfallrente: Bei schwerer Invalidität zahlt die Versicherung eine monatliche Rente.
  • Tagegeld: Für die Zeit nach dem Unfall, solange Du arbeitsunfähig bist.
  • Krankenhaustagegeld: Unterstützung pro Aufenthaltstag im Krankenhaus.
  • Todesfallsumme: Finanzielle Hilfe für Angehörige, falls der Unfall tödlich endet. Ziel ist es, die finanziellen Folgen abzufedern – etwa Kosten für Reha, Umbauten, Pflege oder Einkommensausfälle.

Wann zahlt die private Unfallversicherung?

Ein Unfall liegt laut Versicherungsdefinition dann vor, wenn ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis zu einer Gesundheitsschädigung führt. Das heißt: Ein Sturz, ein Verkehrsunfall, eine Verletzung beim Sport oder eine Verbrennung sind typische Beispiele.

Nicht versichert sind Krankheiten oder Abnutzungserscheinungen – also etwa Rückenschmerzen durch langes Sitzen oder Verschleißprobleme. Viele moderne Tarife bieten jedoch Erweiterungen, die auch Infektionen, Eigenbewegungen (z. B. Umknicken beim Laufen) oder Herz-Kreislauf-Vorfälle infolge eines Unfalls mit abdecken.

Für wen ist eine Unfallversicherung sinnvoll?

Eine private Unfallversicherung lohnt sich für nahezu jeden – besonders aber für:

  • Selbstständige und Freiberufler, die keine gesetzliche Absicherung haben
  • Kinder und Jugendliche, weil sie oft aktiv und unfallgefährdet sind
  • Hausfrauen und Hausmänner, da häusliche Unfälle nicht gesetzlich abgesichert sind
  • Senioren, bei denen ein Sturz schwerwiegende Folgen haben kann
  • Freizeitaktive Menschen, die Sport treiben oder handwerklich tätig sind Auch wenn Du bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung hast, kann eine Unfallversicherung eine sinnvolle Ergänzung sein – sie zahlt unabhängig davon, ob Du arbeitsunfähig wirst oder nicht.

Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?

Die empfohlene Grundsumme hängt von Deinem Einkommen und Lebensstandard ab. Als Orientierung gilt:

  • Mindestens das Dreifache Deines Jahresnettoeinkommens als Invaliditätssumme
  • Progression von 225 % bis 500 %, damit schwere Verletzungen deutlich höher entschädigt werden
  • Eine Unfallrente kann ab einem bestimmten Invaliditätsgrad zusätzlich sinnvoll sein Beispiel: Bei einer Versicherungssumme von 100.000 € und einer Progression von 350 % würdest Du bei einer 100-prozentigen Invalidität bis zu 350.000 € erhalten.

Welche Zusatzleistungen sind möglich?

Viele Versicherer bieten optionale Erweiterungen an, um den Schutz noch individueller zu gestalten:

  • Reha-Management: Unterstützung bei der Organisation von Therapien und Anpassungen im Alltag
  • Kosmetische Operationen: Übernahme der Kosten nach Verletzungen oder Unfällen
  • Bergungskosten: z. B. nach einem Freizeitunfall in den Bergen oder beim Wassersport
  • Sofortleistung bei schweren Verletzungen: schnelle finanzielle Hilfe kurz nach dem Unfall
  • Kinder-Unfallversicherung: spezielle Leistungen wie Knochenbruchgeld oder Unfallrente für Kinder

Wie viel kostet eine Unfallversicherung?

Die Beiträge hängen von Alter, Beruf, Freizeitaktivitäten und der gewählten Versicherungssumme ab. Ein einfacher Schutz beginnt schon ab 5 bis 10 Euro pro Monat, ein umfassender Premiumtarif kostet zwischen 15 und 30 Euro monatlich. Für Familien gibt es meist vergünstigte Kombitarife.